%0 Journal Article %T Irrt¨¹mer und Widerspr¨¹che im allgemein-menschlichen, kulturell-historischen und individuellen Relativismus %A Josef Seifert %J Aemaet %D 2012 %I AEMAET %R urn:nbn:de:0288-20120612184 %X Nach dem Relativismus gibt es keine Urteile, welche absolut gesprochen wahr oder falsch w ren. Am Beispiel des Selbstmords und der Verzweiflung als Reaktion Heinrich von Kleists auf den transzendentalen Relativismus¡° Kants werden die einschneidenden existentiellen Konsequenzen der relativistischen Leugnung der Absolutheit der Wahrheit dargelegt. Anhand konkreter Aussagen wird gezeigt, da dieWahrheit einem Urteil absolut und allein in seinem Verh ltnis zur Wirklichkeit, und nicht relativ auf irgendein denkendes Wesen zukommt und deshalb der Relativismus dem einsichtigen Wesen der Wahrheit widerspricht. W hrend der Skeptizismus nur die Erkennbarkeit der Wahrheit bezweifelt oder leugnet, deutet der Relativismus¡° den Begriff der Urteilswahrheit radikal um. Aus dem Wesen der Wahrheit als ¨¹bereinstimmung mit bestehenden Sachverhalten folgt die Absurdit t und Undenkbarkeit des vom Relativismus umgedeuteten Wahrheitsbegriffs, in dem Wahrheit mit einem subjektiven F¨¹r-wahr-Halten gleichgesetzt wird. Hand in Hand mit ihrem Widerspruch zum einsichtigen Wesen der Wahrheit widerspricht sich die Aussage der Relativit t der Wahrheit selber. Denn die Aussage Alle Wahrheit ist relativ¡° (auf den Einzelnen, auf einen historischen Verstehenshorizont, oder auch auf die ganze Menschheit) beansprucht f¨¹r sich selber und ihre zahlreichen Begr¨¹ndungen notwendigerweise genau jene Objektivit t der Wahrheit, die sie f¨¹r alle anderen Aussagen leugnet. Auch in der Diktatur des Relativismus¡° wird ein Widerspruch aufgewiesen. Denn wenn es keinen Unterschied zwischen Wahr-sein¡° und F¨¹r Wahr-Halten¡° mehr gibt, m¨¹sste ein totales laisser-faire, laissez-vivre folgen. In Wirklichkeit aber hat niemand eine so radikale politische Diktatur ausge¨¹bt wie der essentiell relativistische Nationalsozialismus, Kommunismus und Faschismus, und ¨¹bt der Relativismus auch im heutigen akademischen Leben eine Diktatur aus. Darin liegt eine paradoxe Logik¡° des Relativismus: denn ebenso wie er keinen rationalen Grund hat, eine Diktatur auszu¨¹ben und alles dulden m¨¹sste, hat er auch keinerlei Grund, selbst der schlimmsten Diktatur, Unterdr¨¹ckung der Meinungsfreiheit, politischen Freiheit oder selbst der grauenvollsten Verletzung der Menschenw¨¹rde Widerstand zu leisten. Dieser paradoxe Widerspruch der politischen und akademischen Diktatur des Relativismus erweist gleichfalls die notwendige Falschheit des Relativismus. Abschliessend wird gezeigt, da Russells und Tarskis universales Verbot der Selbstanwendung einer Theorie, welches sie von seiner berechtigten Anwendung auf empirische und bestimmte andere %K Relativismus %K Skeptizismus %U http://www.aemaet.de/index.php/aemaet/article/view/8