%0 Journal Article %T Religion, Spiritualit t und Gesundheitswissenschaft - Eine formale und inhaltliche Analyse deutscher Fachb¨¹cher und Zeitschriften %A Florian Jeserich %J Zeitschrift f¨¹r Nachwuchswissenschaftler %D 2011 %I Zeitschrift f¨¹r Nachwuchswissenschaftler %X In den USA hat sich ein Forschungszweig etabliert, in dem das Verh ltnis zwischen Religion/Spiritualit t und Gesundheit systematisch erforscht wird. Um die Frage zu beantworten, ob und inwieweit diese Thematik im deutschen Public Health-Diskurs eine Rolle spielt, wurden gesundheitswissenschaftliche Einf¨¹hrungswerke (n=5), W rterb¨¹cher (n=5) sowie Fachzeitschriften (n=6) nach den Begriffen Religion*/religion*, Religiosit t/religiosity, religi s*/religious* sowie Spiritualit t/spirituality und spirituell*/spiritual durchsucht. Die identifizierten Beitr ge wurden einer formalen und inhaltsbezogenen Analyse unterzogen. Der Begriff Religion wurde im Register blo eines Einf¨¹hrungswerks aufgef¨¹hrt, und Religiosit t fand sich als Lemma nur in einem W rterbuch. Obwohl das Konzept Spiritualit t im Titel zweier Schwerpunktthemenhefte Verwendung fand, wurde dem Faktor Religion auch in den Zeitschriften vergleichsweise mehr Aufmerksamkeit zuteil: Die Begriffe Religion (n=89), Religiosit t/religiosity (n=11) und religi s/religious (n=85) wurden etwa viermal h ufiger erw hnt als die Begriffe Spiritualit t/spirituality (n=27) und spirituell/spiritual (n=24). Die Textgruppe Religion¡® (n=185; bereinigt: n=138) machte damit ¨¹ber 78 % (bereinigt: ca. 76 %) der Gesamttreffer (n=236; bereinigt: n=180) aus. Das durch ein ¨¹bergewicht des religi sen Begriffsfelds gepr gte Verh ltnis zwischen den Textgruppen hat sich weiter in Richtung Religion¡® verschoben: W hrend 2005-2007 ¨¹ber 62 % der Beitr ge einen der Suchbegriffe Religion, Religiosit t/religiosity oder religi s/religious enthielten, erh hte sich diese Zahl 2008-2011 auf ¨¹ber 79 %. Da in vielen Disziplinen eine verst rkte Hinwendung zum Spiritualit tsbegriff zu beobachten ist, stellt die steigende Dominanz des Religionsbegriffs eine Besonderheit dar. Die Inhaltsanalyse ergab, dass die Beitr ge der Textgruppe Religion¡® insbesondere in den Themenfeldern Ethik, Migration/Interkulturalit t und Gesundheitspolitik verortet waren, w hrend die Beitr ge der Textgruppe Spiritualit t¡® vor allen den Kategorien Palliativmedizin, Pr vention und Psychiatrie/Psychotherapie/psychische St rungen zugeordnet werden konnten. Das Resultat ist m glicherweise darauf zur¨¹ckzuf¨¹hren, dass Spiritualit t als individueller Transzendenzbezug aufgefasst wird, der insbesondere in Grenzsituationen an Bedeutung gewinnt und Religion mit institutionalisierten Glaubensformen und sozial geteilten Werten und Normen assoziiert wird. Der interdisziplin ren und methodenpluralen Gesundheitswissenschaft k nnte in Zukunft die Aufgabe zuwachsen, die gesundheitlic %K Religion %K Religiosit t %K Spiritualit t %K Gesundheitswissenschaft %K Ethik %K Migration %K Gesundheitspolitik %K Palliativmedizin %K Pr vention %K psychische Gesundheit %U http://www.nachwuchswissenschaftler.org/2011/1/60/ZfN-2011-1-60.pdf