Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Depression und Suizidalit t

Geschlechtsspezifische Verteilungen von Depression und Suizidalit t implizieren ein doppeltes Geschlechterparadoxon: Frauen erkranken 2 3-mal h ufiger an einer Depression, haben eine geringe Suizidrate, aber eine hohe Suizidversuchsrate. Dagegen ist die Suizidrate bei M nnern mindestens 3-mal so hoch wie die der Frauen, ihre Depressionsrate ist jedoch nur halb so hoch. Obwohl dies seit Langem bekannt ist, mangelt es an befriedigenden multifaktoriellen Erkl rungsans tzen. In diesem Beitrag werden Depressions- und Suizidrisiko im Zusammenhang mit Stressbelastung, Stressvulnerabilit t und -verarbeitung dargestellt, deren Geschlechterspezifit t sowohl soziologische als auch biologische Faktoren aufweist. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Konzept der "m nnlichen Depression", das entscheidend zur Aufkl rung des Geschlechterparadoxons bei Depression und Suizid beitragen k nnte.