|
Blickpunkt der Mann 2009
Suizidalit t lterer M nner: Empirische Daten und klinische HypothesenKeywords: Andrologie , Geriatrie , Gerontologie Abstract: Alte M nner haben die h chsten Suizidraten in der Bev lkerung. Trotzdem suchen und finden nur wenige suizidale ltere M nner den Weg in Behandlungseinrichtungen. Gerade Psychotherapie und Beratung werden von lteren Menschen seltener akzeptiert als von jüngeren. Deshalb sind auch wissenschaftliche Arbeiten zum Verst ndnis und der intrapsychischen Funktion der Suizidalit t alter M nner selten und meist kasuistisch. Mittels eines qualitativen Fallvergleichs von 5 zuf llig ausgew hlten lteren M nnern (60+) mit Idealtypen jüngerer suizidaler M nner hinsichtlich suizidaler Symptomatik, übertragungsbeziehung und Lebensgeschichte werden psychodynamische Hypothesen zur Suizidalit t lterer M nner beschrieben. Beide Stichproben stammten aus einer spezialisierten universit ren Ambulanz zur psychodynamisch-psychiatrischen Behandlung akut und chronisch suizidaler Patienten. Die 5 lteren suizidalen M nner leben überwiegend in langen, konfliktreichen Partnerschaftsbeziehungen und sind ihren Kindern ambivalent verbunden. Die suizidale Dynamik dieser M nner weist auf lebenslang bestehende Konflikte um die eigene (m nnliche) Identit t, den Selbstwert und die gleichzeitigen Wünsche nach N he und Eigenst ndigkeit hin. Der K rper gewinnt eine wichtige Rolle im suizidalen Erleben. Bislang unbewusste aggressive und neidvolle Impulse, aber auch Gefühle der Leere und Unsicherheit, gelangen zum Bewusstsein und werden im suizidalen Befinden erneut durch Projektion auf den K rper abgewehrt. In der übertragungsbeziehung findet sich sowohl die regelhafte als auch die altersspezifische umgekehrte übertragungssituation mit ihren spezifischen Gegenübertragungsreaktionen.
|