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ISSN: 2333-9721
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Editorial

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"Die politische Psychologie lebt von der Idee des Zusammenhangs zwischen der Lebensgeschichte der einzelnen Individuen und dem, was sie sich geschichtlich antun."Peter BrücknerDer Herrschafts- und Gewaltcharakter gesellschaftlicher Ph nomene, wie etwa Antisemitismus, Rechtsextremismus oder die Stabilit t sozialer Ungleichheiten, insbesondere in den aktuellen Migrationsgesellschaften, entlang der Achsen race, class und gender ist ohne eine Analyse ihrer unbewussten Dynamiken nicht zu verstehen. Diese zu erforschen und damit "den subjektiven Bedingungen der objektiven Irrationalit t" (Adorno 1955/1997, 42) an der Schnittstelle zwischen kritischer Gesellschaftstheorie und psychoanalytischer Subjekttheorie nachzuspüren, geh rt seit ihren Anf ngen zu den zentralen Aufgaben einer psychoanalytisch orientierten Politischen Psychologie. Diese nimmt das Verh ltnis der einzelnen Subjekte zu den gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsstrukturen wissenschaftlich in den Blick. Politische Psychologie fragt nach der in den historisch-gesellschaftlichen Raum eingebetteten Konstitution der Elemente des Psychischen (Wünsche, Affekte, Objektbeziehungen und Interaktionsformen, Konflikte, Vorstellungen, überzeugungen, …) und ihrer Bedeutung für die Herstellung, die Aufrechterhaltung und die Ver nderung von gesellschaftlichen und politischen Verh ltnissen: Was macht Menschen anf llig für Propaganda und autorit re Unterwürfigkeit? Wie entwickeln sich Nationalismus, Fremdenhass und Antisemitismus? Wie entsteht Sexismus? Wo liegen die Gründe für politische Apathie? Wie kann die Beteiligung an Emanzipationsbewegungen unterstützt werden?Die Konservierung wie die Ver nderung von Institutionen, sozialen Praxen und Herrschaftsverh ltnissen sind, wie sich beispielsweise an der gegenw rtigen Umstrukturierung der Hochschullandschaft zeigen lie e, mit Eingriffen in die Subjektstruktur verkoppelt: Bestimmte Wünsche, Triebe und Interessen sollen befriedigt, andere bek mpft und tabuisiert werden. Es gibt ein grundlegendes gesellschaftliches Bemühen darum, aus der inneren Natur des Menschen (A. Lorenzer) einen übersichtlichen Affekthaushalt zu formen und ein zuverl ssiges, arbeits- und liebesf higes Subjekt zu produzieren. Dieses Bemühen scheitert regelm ig. So wendet Freud gegen die Annahme, "dass dem Ich des Menschen alles psychologische m glich ist, was man ihm auftr gt, dass dem Ich die unumschr nkte Herrschaft über sein Es zusteht", lakonisch und engagiert ein: "Das ist ein Irrtum, und auch bei den so genannten normalen Menschen l sst sich die Beherrschung des Es nicht über eine besti

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