Kaufsucht im Internet - Hypothesenprüfung und Modellexploration zur Kl rung von Ursachen und Ausl sern pathologischen Kaufverhaltens

Das Einkaufen im Internet ist für viele Menschen eine zunehmend attraktive Alternative zum Einkaufen in realen Umgebungen geworden. Im Zusammenhang mit der Verbreitung von Internet- und Kaufsucht stellt sich für die Praxis und die Wissenschaft die Frage, welche Ursachen und Ausl ser für kaufsüchtiges Verhalten empirisch ermittelt werden k nnen und inwieweit das Internet als Risikofaktor zu betrachten ist. In der vorliegenden Studie wird an einer Stichprobe von N = 191 Probandinnen und Probanden untersucht, inwiefern sich pathologisches Kaufverhalten anhand der Kriterien von Raab, Neuner, Reisch und Scherhorn (2005) differenzieren l sst und sich Probanden mit unauff lligen, kompensatorischen und pathologischen Merkmalen hinsichtlich distaler, vermittelnder und proximaler Pr diktoren unterscheiden. Zudem wird überprüft, welche ausl senden und aufrechterhaltenden Faktoren beim ma losen Einkaufen im Internet eine Rolle spielen. Die Ergebnisse zeigen, dass das weibliche Geschlecht, das Pers nlichkeitsmerkmal Neurotizismus sowie das Bedürfnis nach Selbstregulation als Risikofaktoren gelten k nnen. Als Schutzfaktor erwies sich das Pers nlichkeitsmerkmal Gewissenhaftigkeit im Sinne einer gesunden Selbstmanagementkompetenz. Die Befunde legen nahe, dass die derzeitigen virtuellen Umgebungen bei Online-Eink ufen durch fehlende soziale Verst rkungsprozesse nicht unmittelbarrisikobehaftet sind. Weitere Implikationen für die Wissenschaft und die Praxis werden diskutiert.